Details zum 1. Halbjahr 2011
Das Erbe Tibets – „Ladakh – Auf der Suche nach dem Glück“
Seit Über 25 Jahren bereist der TV- und Fotojournalist Dieter Glogowski die
Himalaya-Regionen. In seiner neuesten Multivisions-Reportage „Ladakh – Auf
der Suche nach dem Glück“ stellt Dieter Glogowski seine Erfahrungen und
Erlebnisse im „Land der hohen Pässe“ unserer westlichen Welt gegenüber.
Was können wir lernen von den Menschen des Himalaya und welchen kost-
baren Schatz an Lebensbetrachtung, Gelassenheit und Individualität verlieren
die Bewohner gerade jetzt im Zeitalter der Globalisierung?
Seine kontemplative, abenteuerliche Bilder-Reise, gepaart mit philosophischen
Gedanken des 14. Dalai Lama, Albert Einsteins, Matthieu Richard, Sogyal
Rinpoche und Tiziano Terzani, verpackt der Buchautor und Bild-Journalist in die
einmalige Dramaturgie seiner aktuellen Schnee-Leoparden-Expedition 2010
Glogowskis Bilder einzigartiger Schönheit und seine philosophischen An-
regungen geben nicht nur Denkanstöße, die immer weniger in unserer west-
lichen Welt beantwortet werden, sondern er führt auch gekonnt den Zuschauer
nachhaltig und spannungsvoll durch die faszinierende Welt des nordischen
Himalaya.
Die Staufer und Italien
Es gab eine Zeit, als eine süddeutsche Fürstenfamilie zu den mächtigsten
Adelsgeschlechtern zählte. Ihr Herrschaftsbereich erstreckte sich über weite
Teile der mittelalterlichen Welt, von der Nord- und Ostseeküste, über die Rhein-
Main-Neckar-Region bis in die südliche Provence und vom westlichen
Lothringen bis ins östliche Böhmen. Jenseits der Alpen beanspruchten sie die
Macht über Oberitalien und regierten im Süden das Königreich Sizilien.
Als Bauherren von Burgen und Pfalzen schufen sie in diesen Regionen beein-
druckende, noch heute sichtbare Denkmäler von Macht und Herrschaft. Die
Staufer hatten sich als Könige gegen konkurrierende Adelsfamilien
durchgesetzt, mit dem Papst um Anerkennung gestritten und waren zu Kaisern
des Heiligen Römischen Reiches aufgestiegen.
So, wie sie bei den Zeitgenossen Sehnsüchte nach Frieden und Gerechtigkeit
weckten, so hofften die Menschen noch Jahrhunderte nach ihrem Ende auf ihre
Wiederkehr.
Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim widmen dem bedeutendsten
europäischen Herrschergeschlecht des 12. und 13. Jahrhunderts eine große
kulturgeschichtliche Ausstellung. In enger Zusammenarbeit mit der Universität
Heidelberg, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und der Ver-
waltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen wird eine Mittelalter-
schau präsentiert, die sich den innovativen Neuerungen und Entwicklungs-
schüben der Stauferzeit in drei Regionen, dem Rhein-Main-Neckar-Raum,
Oberitalien und dem Königreich Sizilien zuwendet. Mit bedeutenden, zum Teil
erstmals in Deutschland gezeigten, originalen Zeugnissen und Pretiosen wird
die Geschichte, Kunst und Kultur des staufischen Zeitalters lebendig gemacht.
Orgelbauwerkstatt Förster&Nicolaus in Lich
Die Firma Förster & Nicolaus wurde 1842 durch Johann-Georg Förster ge-
gründet. Er war Sohn des Licher Stadtschäfers Conrad Förster und kam wohl
erstmals mit dem Orgelbau in Berührung mit 14 Jahren bei einer Reparatur
in der Licher St. Marien-Stiftskirche bei dem Orgelbauer Hartmann Bernhard
behilflich war. Anschließend erlernte er bei seinem Onkel in Steinbach zunächst
das Schreinerhandwerk und ging danach zu Hartmann Bernhard in Romrod, um
den Orgelbau zu erlernen. Später arbeitete er als Orgelbauer in Mainz, Giessen
und Leusel. 1883 trat Karl Nicolaus aus Steinbach Kreis Giessen als Gehilfe in
das Geschäft ein, wurde später Försters Teilhaber und übernahm 1900 als
alleiniger Inhaber die Firma Förster und Nicolaus.1923 traten beide Söhne von
Klaus Nicolaus als Teilhaber in die Firma ein.
Es war eine Zeit technischer Veränderungen im Deutschen Orgelbau. Die so-
genannte Röhrenpneumatik verdrängte vieles, was sich über Jahrhunderte
bewährt hatte. Die ab 1930 gebauten Orgeln lassen im Hinblick auf ihre Dis-
position bereits deutlich den Einfluss der „Orgelbewegung“ spüren. Anfangs
der 50er Jahre wurden wieder Schleifenorgeln mit mechanischer Traktur ge-
baut; ab 1953 auch 2- und mehrmanualige Orgeln.
1975 traten die Brüder Joachim und Martin Müller als Lehrlinge in die Firma ein.
1986 legten sie die Meisterprüfung ab und übernahmen die Firma zu gleichen
Teilen. Seitdem wurden unter ihrer Regie 55 Neubauten sowie etliche
Restaurierungen aus unserer Region ausgeführt.
Klosterbasilika in Ilbenstadt
Vor knapp 900 Jahren wurde die Klosterbasilika von Ilbenstadt das erste Mal
urkundlich erwähnt. Heute gehört sie zu den großen bedeutenden romanischen
Kirche in Hessen. Von der Forschung wird sie jedoch meist ignoriert, Das ist
umso erstaunlicher, weil man durch alle Zeiten hindurch, während jedes Um-
baues, während jeder Neugestaltung den alten Baubestand respektier hat. Man
maß ihm offensichtlich besondere Bedeutung zu.
Der Vortrag über die Klosterbasilika macht sich nun auf die Suche nach Hin-
weisen, warum die alte Kirche geschätzt wurde. Wir folgen den Spuren, wel-
che die Zeit gelegt hat und besuchen dabei auch andere Kirchen, die uns
Aufschluss über Ilbenstad geben könen; zum Beispiel in Magdeburg. Wir
untersuchen Pfeilerformen und Baunähte, sehen verknotete Säulen, ent-
schlüsseln Kapitelle und lesen in der Basilika wie in einem offenen Buch, mit
dessen Erträgen man vor 900 Jahren begann.
Besuch der Grube Messel und des Museums
In der beginnenden Erdneuzeit, vor rund 47 Millionen Jahren (Tertiär) befand
sich unsere Region im Bereich paratropischer Breiten. Der Regenwald beher-
bergte eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Infolge von Bewegungen der Erd-
kruste (Einbruch des Oberrheingrabens) kam es zur Bildung von Bruchzonen,
die bis in den Erdmantel herab reichten. Von dort stieg heiße Gesteinsschmel-
ze auf, die dicht unter der Erdoberfläche mit Grundwasser in Berührung kam.
Durch den Kontakt mit der über 1000 Grad heißen Schmelze verdampfte das
Wasser blitzartig und das unter Druck stehende Dampf-Gesteins-gemisch brach
sich in einer mächtigen Explosion Bahn (phreatomagmatischer Aus-
bruch).
Im verwüsteten Regenwald entstand ein tiefer Maarkrater, der sich im Laufe der
Zeit mit Grund- und Regenwasser füllte – daraus entwickelte sich der
Messeler Maarsee. Für die Tier- und Pflanzenwelt war der Maarsee beides –
Anziehungspunkt und zugleich tödliche Falle. Fiel ein Tier in den See, konnte
es sich kaum befreien – die steilen Seeufer verhinderten ein Entkommen.
Daneben kamen im See im-
mer wieder Tiere wohl durch den Austritt von Kohlendioxid zu Tode. Die Kada-
ver sanken ab in den Bereich der sauerstofffreien Zone und wurden im laufe der
Zeit von Algenschlamm bedeckt. Dieser Schlamm sowie Tier- und Pflan-
zenkadaver füllten den See im Verlauf von eineinhalb Millionen Jahren kon-
tinuierlich auf, so dass er langsam wieder verlandete. In den folgenden Jahr-
millionen entwickelte sich aus dem Grünalgenschlamm durch Verfestigung der
Schichten der so genannte Messeler Ölschiefer. In dem dunkelgrauen, fein
laminierten, wasserreichen Tonstein finden sich hervorragend erhaltene Tier-
und Pflanzenfossilien. Bisher wurden mehr als 230 Arten geborgen, darunter
die weltbekannte Urahnin „Ida“. Die Fossilien sind so gut erhalten, dass neben
Haut- und Federresten sogar Mageninhalt bestimmt werden konnte.Dies er-
möglicht es, wertvolle Rückschlüsse auf die Gestalt, das Aussehen und die
Umwelt der Tiere und Pflanzen sowie auf das Klima des Eozäns vor 47
Millionen Jahren zu ziehen.
Von 1884 bis 1962 wurde der Ölschiefer der Grube Messel zur Rohölgewin-
nung abgebaut.Mit der Anzahl spektakulärer Fossilfunde in Verbindung mit
einer neuen Präparationstechnik wuchs der wissenschaftliche Wert und Be-
kanntheitsgrad der Grube. Dennoch sollte sie nach dem Abbauende als Müll-
deponie dienen. Dies konnte jedoch verhindert werden! Im Jahr 1995 wurde die
Grube Messel das erste Welt-Naturerbe der UNESCO in Deutschland.
Im Museum in Messel bestechen die Funde aus der Grube Messel durch ihre
außergewöhnlich gute Erhaltung. Begeisternd sind die Farben der Prachtkäfer,
faszinierend die Überreste der letzten Mahlzeit, erstaunlich die Artenvielfalt der
Fische, Fledermäuse und Krokodile.
Schlösser – Burgen – Parks – Gärten – Residenzen
Eine Fahrt entlang der Bergstraße und durch den Odenwald – Die Bergstraße
und der Odenwald sind uraltes Kulturland in Deutschland. Entsprechend finden
wir hier großartige Monumente der Vergangenheit und Gegenwart.
Unsere Fahrt wird uns nach Kranichstein führen, dem Jagdschloss der Groß-
herzöge von Darmstadt. Die heutige Residenz der Lufthansa (Schulungszen-
trum) an der Bergstraße werden wir uns ebenfalls ansehen. Vorbei am Schloss
Heiligenberg – Die Battenbergs – (der Bus kann leider nicht hinauffahren), geht
es weiter zur Burg Auerbach, einem markanten Punkt an der Bergstraße. Unser
nächstes Ziel ist Schloss und Park Fürstenlager, die Sommerresidenz der
Großherzöge von Hessen – Darmstadt. Durch den Odenwald, auf den Spuren
der Nibelungen, fahren wir nach Schloss Erbach und später zum nahe gelege-
nen Jagdschloss Eulbach mit Parks und Tiergehege. Ltg.: Bernfried Wieland
Der Vorstand der „Altenstädter Gesellschaft“ wünscht unseren Mitgliedern und
Freunden ein reges Interesse und viel Freude an unserem neuen Programm
1.Hj./2011!
Herzliche Grüße! Ihr Dr. Peter Bernard (1.Vorsitzender)
Altenstädter Gesellschaft für Geschichte und Kultur e.V.